Muschelzuchtstation
Foto: Bachmuscheln
In der Muschelzuchtstation an der
Kalborner Mühle werden die bedrohten Arten Flussperlmuschel und Bachmuschel
nachgezüchtet. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Muscheln später wieder im Fluss
auszuwildern, sobald sie eine Größe erreicht haben, in der sie nicht mehr
eingegraben leben, sondern im Flussbett sichtbar werden. So wird ihre
Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht. Bis die Muscheln in die Freiheit entlassen
werden können, wird durch verschiedene Maßnahmen die Qualität der Our als
Lebensraum verbessert. Diese Maßnahmen kommen nicht nur den Muscheln, sondern
auch allen anderen Wasserorganismen zugute.
Erwachsene
Bachmuscheln stoßen im Frühjahr Larven aus, die auf den Kiemen von Elritzen
parasitieren und sich dort zu kleinen Muscheln entwickeln. Diese fallen auf den
Gewässergrund und wachsen dann wieder zu fortpflanzungsfähigen Bachmuscheln
heran. |
Die Muschelzucht ist sehr aufwändig: Zuerst werden die Muschellarven gesammelt, nachdem sie von den erwachsenen Muscheln ausgestoßen wurden, um damit die Wirtsfische zu infizieren. Die sich an den Wirtsfischen entwickelnden kleinen Muscheln von weniger als einem halben Millimeter werden in speziellen Anlagen in Netzen aufgefangen und dann zunächst in Plastikboxen in einem temperierten Schrank großgezogen, wobei sie mit einzelligen Algen gefüttert werden. Die Muscheln wachsen sehr langsam, nach etwa vier Jahren haben sie maximal zwei bis drei Zentimeter erreicht. Erste Auswilderungsversuche in großen Boxen mit Kies wurden bereits durchgeführt.
Foto: Flussperlmuschel mit Fuß
Weitere Information unter:
www.margaritifera.eu und www.unio.lu